Schach, Schach Computer, Internet Schach und vieles mehr

Schach, Schach Computer, Internet Schach und vieles mehr

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chessDurch die neuste künstliche Intelligenz im Bereich der Brettspiele aus dem Hause Google, dem Go spielenden Programm AlphaGo ist das Thema Schach Computer fast in Vergessenheit geraten. Zugegeben, es ist schon einige Zeit her, dass es einen großen Hype um solche technischen Errungenschaften gab; heutzutage hat jeder Teenager täglich mehr Rechenleistung in der Hosentasche als alle Raketen der Apollo-Missionen zusammen. Dennoch: mich hat die Berichterstattung zu AlphaGo an die gute alte Zeit von Deep Blue erinnert, dem Namensvetter dieses Magazins. Daher wollte ich einmal ein paar besondere Schach-Varianten vorstellen.

Franchise Schach: verrückte Crossover auf dem karierten Brett

Um Fans von Fernsehserien, Computerspielen, Filmen und Comics das Schachspiel schmackhaft zu machen, gibt es von einigen Franchises auch Schach-Varianten. Bekannte Charaktere aus den einzelnen Universen dienen dann als Figuren auf dem Schachbrett. Eines der Franchises mit verschiedenen Schach-Ausführungen, auch einer aus Glas, hört auf den Namen „Die Simpsons“. Mal schlüpfen hier Bart oder Maggie in die Rolle des Bauern, mal ist nur die Simpsons-Familie inklusive Grandpa vertreten, mal auch andere Charaktere wie Krusty der Clown. Eine Konstante gibt es aber immer: Marge und Homer sind Dame und König.

Etwas umfangreicher fällt dann schon das Marvel Schach aus. Natürlich gibt es auch dieses in unterschiedlichen Varianten, eine davon bringt allerdings anstelle von zwei Farben (Schwarz / Weiß) zwei Seiten mit: nämlich einmal die Superhelden und einmal die Superschurken. Die Bauern sind auch nicht alle gleich, sondern stellen jeder eine andere Figur des Marvel Universums dar. Die Rolle jeder Figur (mitten in einer Konstellation könnte man sonst durcheinander kommen) ergibt sich aus einem Symbol auf dem Podest, auf dem sie steht. So wird die Zuordnung ohne lange Spielanleitung möglich.

Schach Computer: vom Türken bis zur Hydra

Die Liste mit Franchise Schach Varianten ließe sich noch endlos fortsetzen. Machen wir stattdessen weiter mit Schachcomputern, die dem einzelnen Spieler einen digitalen Gegner präsentieren, sodass er nicht alleine spielen muss bzw. für das nächste Spiel gegen einen echten Gegner trainieren kann.

Schon 1770 behauptete der Erfinder und Architekt Wolfgang von Kempelen, einen Automaten gebaut zu haben, der Schach spielen könne. Seine Aufmachung war die eines Mannes in osmanischen Gewändern, weshalb er „Der Türke“ genannt wurde. Der Trick war allerdings, dass sich im Automaten, gegen den auch Napoleon gespielt haben soll, ein Schachspieler versteckte, der über eine Mechanik die Figuren setzte. Auf mechanischer Basis gab es dann 1914 weitere (echte) Errungenschaften; erst in den 1950er Jahren ging es dann digital weiter.

Aktuell gibt es Bemühungen, einen neuen Schachcomputer zu entwickeln, der Hydra heißen und neben lokalen Systemen auch das Wissen des Internets nutzen soll. Schon vor 11 Jahren sagte man der noch nicht fertigen Maschine 3.000 Elo-Punkte nach.

Hausgebrauch: heute meist durch Internet Schach

Für den Hausgebrauch gab es in den vergangenen Jahrzehnten viele kleine Computer, vom einfachen Fidelity Chess Challenger bis zur Luxusausgabe Mephisto Exclusive. Abgelöst wurden diese aber in den 1990er Jahren durch Computer-Programme und Schach im Internet. Einige Programme gibt es bereits kostenlos, für Smartphones und Tablets findet man zudem die entsprechenden Schach Apps.